Der „Schienenzeppelin“ ist ein in den 1930-er Jahren von Franz Kruckenberg konstruierter Prototyp eines Schnelltriebwagens für die Deutsche Reichsbahn, der auf dem vorhandenen Schienennetz eine Geschwindigkeit von 160 km/h und auf geeigneten und zukünftigen geplanten Hochgeschwindigkeitsstrecken 200 km/h erreichen sollte.
Das Fahrzeug ist in Leichtbauweise mit einem stromlinienförmigen Wagenkasten in einer Rohrkonstruktion konzipiert. Das Rohrgestell des Wagenkastens ist mit silberfarbenem feuerfest imprägniertem Segeltuch bespannt. Die Sitze sind ebenfalls Rohrkonstruktionen mit Textilbespannung.
Das Fahrwerk besteht aus zwei Achsen, von denen die vordere nur für Rückwärtsfahrt mit einem kleinen akkubetriebenen Elektroantrieb ausgerüstet ist. Die hintere Achse ist antriebslos. Der Vorwärtsantrieb erfolgt durch einen Holzpropeller am Fahrzeugheck, der von einem 600 PS starken BMW-Flugzeugmotor betrieben wird. Da zu jener Zeit noch keine Wendepropeller zur Verfügung standen, musste die Bremsleistung allein über die Laufachsen erbracht werden.
Ab dem 9. Mai 1931 wurden im öffentlichen Schienennetz Versuchsfahrten durchgeführt. Dabei wurden zuletzt 230 km/h erreicht.
Letztendlich wurde die Entwicklung des Fahrzeug nach mehreren Änderungen am Fahrgestell, an der Antriebstechnik und an den Bremsen, von der Deutschen Reichsbahn, auch wegen Sicherheitsbedenken hinsichtlich der Wagenstabilität in Bezug auf herkömmliche Eisenbahnfahrzeugkonstruktionen, nicht weiter verfolgt. Stattdessen wurde der Deutschen Reichsbahn der Schnelltriebwagen SVT 877 (Schnelltriebwagen mit Verbrennungsmotor) “Fliegender Hamburger” mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h in Dienst gestellt.